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a rough track high in the Pamir mountains

Breaking the Cycle Zentralasien: Durchquerung des entlegenen Hochpamirs zum Zorkul-See (und weiter nach Langar)

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6. – 9. Juli | Murghab nach Langar | Entfernung: 318km | Gesamtstrecke: 6859km

Die Stadt Murghab, das Hauptzentrum im östlichen Pamir (etwa 6000 Einwohner), wirkt auf den ersten Blick trostlos. Im Winter sinken die Temperaturen hier auf bis zu -50 °C, während sie im Sommer über 30 °C steigen können. Auf 3650 m Höhe gilt Murghab als Hochgebirgswüste, die regelmäßig von heftigen Winden heimgesucht wird. Ende des 19. Jahrhunderts war die Pamirregion ein Konfliktgebiet zwischen den damaligen Weltmächten – Russland, Großbritannien und China. Das zaristische Russland gründete Murghab 1892 aufgrund seiner strategischen Lage, um seine militärische Präsenz gegenüber China und den Gebietsansprüchen des Britischen Empires (Pakistan, Afghanistan) zu stärken. Auch die Sowjets versuchten, ihre Ansprüche durch Grenzschließungen und den Bau des Pamir Highways als militärische Versorgungsroute zu untermauern. Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass die Menschen in Murghab gut versorgt wurden, was den Ort trotz der harschen Bedingungen zu einem bevorzugten Ziel machte.

Lenin und die Sowjetunion werden in Murghab und im gesamten Pamir noch immer mit positiven Zeiten in Verbindung gebracht, da die Menschen damals viele Privilegien genossen und die Region entwickelt wurde. Russland und die Sowjetunion halfen den Pamiris zudem dabei, ihr Gebiet gegen chinesische und afghanische Eindringlinge zu verteidigen.

Murghab war ein dringend benötigter Ort zur körperlichen Erholung und ein praktischer Zwischenstopp – zum Schreiben des Blogs, Einkaufen, Planen des nächsten Abschnitts und Wäschewaschen. Karim organisierte unsere Genehmigungen für den Zorkul-See-Nationalpark und half mir beim Geldwechseln. In Erinnerung bleiben wird Murghab allerdings auch wegen der aggressiven Mücken, die ab dem Nachmittag jede ungeschützte Hautstelle attackierten – bis weit nach Sonnenuntergang.

Murghab liegt am gleichnamigen Fluss und ist von Bergen umgeben – was den Ort im Sommer zu einem Mückenkessel macht und im Winter die Kälte einschließt.

Tag 105: Murghab bis 10 km vor Tokhtamish – 78 km

Der Plan war, dem Murghab-Fluss weiter flussaufwärts zu folgen, durch die Berge bis Tokhtamish, wo er zum Aksu-Fluss wird, der aus dem Chaqmaqtin-See im Kleinen Pamir – dem östlichen Teil des afghanischen Wakhan-Korridors – abfließt. Ziel war es, dem Flusslauf so weit wie möglich zu folgen und anschließend über abgelegene Pisten in Richtung Zorkul-See zu queren – entlang des längsten Zuflusses des Amu Darya. Die Grenzgebiete zu Afghanistan und China sind militärisch sensible Regionen.

Der Murghab unterscheidet sich deutlich von den wilden Zuflüssen des Amu Darya wie dem Bartang oder Panj. Er schlängelt sich gemächlich durch das Hochland (das Wort „Pamir“ bedeutet Hochland), eingebettet in ein sanft ansteigendes Tal mit grünen Wiesen – ein Paradies für Mücken und große stechende Fliegen.
Die ersten 20 km verliefen über einen Streifen alten sowjetischen Asphalts, brüchig und von Rissen durchzogen. Die ersten 50 km werden regelmäßig von schweren Lastwagen befahren, die dann nach Osten zur chinesischen Grenze abbiegen, um dort Anschluss an den Karakorum Highway zu finden.
Die Hauptstraße verwandelte sich in eine brüchige, stark ausgewaschene Schotterpiste – für sämtliche Fahrzeuge (einschließlich Fahrräder) kaum befahrbar. Zwischen Straße und Fluss lag ein Labyrinth aus Ausweichspuren. Es galt, den Untergrund zu lesen und die besten Spuren zu wählen – jene, die nicht zu sehr von LKW ausgefahren, nicht zu stark gewellt oder von tiefem Bulldust und Sand durchzogen waren. Hier lag ich einmal daneben und blieb in einer Bulldust-Falle stecken. Kein Schaden, aber extrem schlecht für den Antriebstrang.
Das Labyrinth aus Spuren zwischen Fluss und alter Straße
Dies ist eine abgelegene Gegend, kein Ort, den Reisende oder Touristen regelmäßig besuchen wie den Pamir Highway. Dennoch fanden sich entlang der Strecke immer wieder Hirtenhäuser und Spuren menschlichen Lebens – was angesichts der harschen Bedingungen erstaunlich ist.

Der Wind schien aus allen Richtungen zu kommen – mal als Gegenwind, mal von der Seite, später am Tag dann kräftiger Rückenwind. Kleine Windhosen (in Australien „willy-willies“ genannt) wirbelten Staub von der Ebene auf.
Am frühen Nachmittag lief es gut, ich folgte den Nebenpisten entlang des Flusses. Doch nur 10 km vor Tokhtamish wurden wir vom Militär gestoppt. Wir waren zwar noch 50 km von der afghanischen Grenze entfernt und nur 10 km von unserem geplanten Abzweig in die Berge – aber weiter durften wir nicht. Uns war klar, dass die Region sensibel ist, aber niemand konnte uns im Vorfeld sagen, wo genau die Grenze liegt – jetzt wussten wir es!

Wir hatten keine andere Wahl, als nach Murghab zurückzukehren und eine alternative Route zu wählen, um die Verbindung meiner Reiseroute aufrechtzuerhalten.

Tag 106: Abzweig vom Pamir Highway (30 km von Murghab) bis Karajulga-Yurtcamp, Grenze des Zorkul-See-Nationalparks – 77 km

Karim und ich entwickelten einen alternativen Plan, der sich als ebenso gut erwies. Von Murghab fuhren wir zurück zum Abzweig, wo wir zuvor die Felszeichnungen in der Shakhti-Höhle besucht hatten. Ich fuhr von der Hauptstraße aus los, um meine Reiseroute wieder aufzunehmen. Manchmal passieren Umwege aus gutem Grund – diese alternative Strecke wurde zu einem der bisherigen Höhepunkte meiner Reise, auch wenn sie körperlich die wohl härteste Etappe war.

Der Weg begann auf 3831 m Höhe und führte allmählich durch ein weites Tal mit farbenfrohen Bergen zu beiden Seiten nach oben. Ich konnte die meisten Wellblechpassagen umfahren, doch stellenweise war es sehr holprig.
Die Route führte zum ersten Pass. Für mich fühlte sich das wie eine Wand an – ich spürte die Höhe von 4000 m bereits vor dem steilen Abschnitt. Mein Magen spielte nicht mit und mein Herz schlug schon zu schnell. Der letzte Teil des Aufstiegs war extrem steil, und ab 4266 m musste ich die letzten 40 Höhenmeter zu Fuß gehen.
Blick zurück auf den Pass, den ich gerade erklommen hatte
Ich stieg nicht mehr als 100 Höhenmeter ab. Stattdessen gelangte ich in eine andere Welt – eine große, grasbedeckte, ausgetrocknete Salzpfanne.
Zunächst ging es leicht bergab, dann über einen weiteren Höhenzug und wieder hinunter – bis zu diesem Bach auf rund 4100 m Höhe, den ich überqueren musste.
Hirten leben in dieser Gegend für etwa die Hälfte des Jahres. Sie lassen ihre Ziegen, Yaks und vielleicht auch andere Tiere hier weiden und ziehen vor dem Winter in andere Regionen.

An diesem Punkt sagte Karim, ich müsse mich entscheiden – entweder zum Ort Jorty Gumbaz mit einer natürlichen Quelle (13 km entfernt), oder zu unserem ursprünglichen Ziel am Rand des Zorkul-See-Nationalparks, noch 18 km weiter (also 31 km insgesamt). Ich war extrem erschöpft, meine Beine voll schmerzhafter Milchsäure (denn auf dieser Höhe kann sich der Körper kaum regenerieren). Wir hatten genug Zeit, also entschied ich mich für die 31 km, um im Zeitplan zu bleiben – denn in den nächsten Tagen würden noch größere Herausforderungen folgen. Ich wollte mir die bestmögliche Ausgangsposition verschaffen.

Nach dem Ort erwartete mich nicht nur ein weiterer Pass auf über 4400 m, sondern auch starker Gegenwind. Die Böen hätten mich fast von der Piste geweht. Der Anstieg war zwar nicht so steil wie der erste des Tages, doch ich hatte zu kämpfen. Ich teilte mir den Aufstieg in kleine Abschnitte – fast Babyschritte –, aber die kaum befahrene Spur war ein Gemisch aus Steinen, matschigen Stellen, Wiesen und Bachquerungen. Ich konnte mich kaum auf dem Rad halten – aber ich fuhr weiter.

Das Murmeltier-Buschfunknetz! Während meines Aufstiegs entdeckte ich unzählige Murmeltierhöhlen. Die putzigen Tiere schlugen Alarm – wahrscheinlich hatten sie hier noch nie einen Radfahrer gesehen.

Ich überquerte die Schneefallgrenze. Nur noch kleine Schneeflecken tauten in den schwindenden Bach. Das Team unterstützte mich sehr – der kalte Wind, die schlechte Strecke und die Höhe machten diesen Tag zu einem persönlichen Extremkampf.

Am späten Nachmittag erreichte ich schließlich den Gipfel auf 4437 m – es war zwar kein Schild zu sehen, aber mein Radcomputer zeigte den beginnenden Höhenverlust an.
Die Sonne war bereits hinter den Bergen verschwunden und die Kälte des Windes war spürbar – bis ich in die Ebene hinunterfuhr und noch ein paar Sonnenstrahlen erwischte.
Nach weiteren 5 km über eine sehr unebene Ebene, durch Wasserläufe und gegen den heftigen Gegenwind, konnte ich das Yurtcamp in der Ferne sehen. Es liegt direkt am Rand des Zorkul-See-Nationalparks – wofür wir die Genehmigungen benötigten.

Die beiden Jurten in Karajulga gehörten einer kirgisischen Familie, die im Sommer dort lebt. Wenn der Herbst kommt, packen sie ihre Jurten zusammen und treiben ihre 20 Yaks und 100 Ziegen nach Murghab in ihr Winterquartier. Omar, das Familienoberhaupt, hieß uns herzlich willkommen.

Karim half beim Zubereiten des Abendessens – Kartoffeln und ein kleines Stück Lammfleisch mit hausgemachten Produkten: Butter, Smirtana und Kefir – alles aus reichhaltiger Yakmilch – und natürlich Brot.
Mein Fahrrad bekam sogar ein Nachtlager – es wurde sicher auf den LKW geladen, damit die Hunde es nicht beschädigen.
Nach dem Abendessen – mit Karim, Omar und seinem Sohn
Kinder aus der anderen Jurte. Frauen und Kinder aßen separat in dieser Jurte.
Morgens werden die Yaks gemolken – das beginnt um 5 Uhr früh.
Omar vor seiner Jurte
Omar nach einer kurzen Runde auf meinem Rad. Die traditionelle kirgisische Mütze tragen hier fast alle Männer.

Tag 107: Karajulga Yurt Camp und durch den Lake Zorkul NP – 63km

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, den Zorkul-See zu erreichen – eine der Quellen des Amu Darya. Aber einfach wurde es nicht! Die Hochfläche war alles andere als eben, die Piste war rau und nass, und wieder einmal wehte ein starker Gegenwind – den ganzen Tag.

Die Strecke wird oft sumpfig – hier in der Nähe des „Woody’s Lake“.
Sprenkel zarter alpiner Blüten verliehen der Landschaft Farbe. Gletscher aus den dahinterliegenden Bergen – der höchste ist als Concord Peak bekannt – speisen den Zorkul-See.

Den ganzen Tag über mussten zahlreiche Wasserläufe überquert werden. Einige waren einfach, bei anderen musste ich durchs Wasser fahren oder flussaufwärts nach einer schmaleren Stelle suchen. Ich hatte zwei heftige Stürze. Der erste, nach etwa 15 km, war der schlimmste. Ich traf in der Tiefe einer Durchfahrt auf einen großen, runden Stein, versuchte, zur Seite zu fallen, aber mein rechter Hüftknochen landete genau auf einem spitzen Felsen. Ich war kurz völlig außer Atem. Ich watete mit nassen Füßen ans Ufer und begutachtete die Verletzung. Stehen und Gehen schmerzte sehr, aber in gebeugter Radposition konnte ich noch fahren – wenn auch unter Schmerzen. Der zweite Sturz – diesmal direkt vor dem Team – passierte ebenfalls bei einer Bachquerung. Ich war zu nah am Ufer, hatte zu wenig Schwung, traf erneut einen großen Stein und stürzte hart auf ein Geröllbett. Mein ohnehin lädiertes Knie bekam einen Schlag ab, ich verlor etwas Haut – aber es war nicht so schlimm wie der erste Sturz. Die Hüfte tut immer noch weh – vermutlich ist der Knochen geprellt.

Ein alter sowjetischer Grenzposten mit Funkanlage – heute verfallen. Dieses Gebiet ist militärisch sensibel, daher brauchten wir spezielle Genehmigungen für die Durchfahrt.
Ein einsames Mausoleum auf einem Hügel wacht über die weite Ebene.

Ich war begeistert, endlich den Zorkul-See zu sehen – eine der bedeutenden Quellen des Amu Darya. Der See und die Region sind geschichtlich von Bedeutung. Es wird vermutet, dass Marco Polo auf seinem Weg nach China durch dieses Tal zog. Er beschrieb erstmals die sehr großen Schafe der Region – heute bekannt als Marco-Polo-Schafe.

Die wahre Quelle des Amu Darya (in der Antike als Oxus bekannt) ist seit über 200 Jahren Gegenstand von Spekulationen – seit der Zeit des „Great Game“. Leutnant Wood von der indischen Marine erklärte 1858, es sei der Zorkul-See (den er damals „Lake Victoria“ nannte). Die Region wurde bekannt durch ihre Rolle im geopolitischen Machtspiel zwischen britischem und russischem Imperium. 1895 setzte die Pamir-Grenzkommission ihren ersten Grenzpfosten am östlichen Ende des Zorkul-Sees – er markierte die Grenze zwischen Afghanistan (damals britisches Protektorat) und dem Russischen Reich.

Die Piste verlief deutlich oberhalb des Zorkul-Sees (4126m über dem Meeresspiegel) und blieb rund drei Kilometer vom Ufer entfernt . Ich nehme an, das liegt daran, dass das Gelände dort unten zu sumpfig wird – vor allem zur Schneeschmilze im Frühjahr. Die Granzposten und die Grenze existieren noch heute, aber da mein Weg so weit vom See entgernt verlief, konnte ich sie nicht sehen.

Pünktlich zur Mittagszeit, als ich eine Pause machen wollte, lud uns eine einheimische Hirtenfamilie zu Tee und Snacks ein. Alles war selbst gemacht – das Brot war hervorragend, dazu hausgemachte Butter, cremige Smetana, Kefir und getrockneter Fisch aus dem See.
Auf dem Foto wünscht mir die Nachbarsfamilie eine gute Weiterreise.

Ich wollte unbedingt ans Seeufer gelangen, und der Hirte zeigte uns den einzigen Weg, den man mit Rad oder Fahrzeug bis dorthin befahren konnte. Es war eine Querfeldeinroute mit nur gelegentlichen Reifenspuren. Es hat sich gelohnt – aber kaum hatten wir das Gras und die niedrigen Büsche am See erreicht, stürzten sich Schwärme von Mücken auf uns und verdarben das Erlebnis. Als ich gerade eine Aufnahme für die Kamera machte, kam ein Schwarm dieser Plagegeister wie in einem Horrorfilm über uns – laut summend, aggressiv und unnachgiebig. In Windeseile packten wir alles zusammen und machten uns auf den Rückweg zur Hütte des Hirten. Vielleicht ist das der Grund, warum kaum jemand bis ans Ufer vordringt.

Der Zorkul-See – etwa 25 km lang, 3,5 bis 4,5 km breit und nur 3 bis 5,5 m tief.
Noch ein schnelles Foto, bevor wir das Ufer verließen.
Noch ein Blick über den Zorkul-See.
Die Route führte weiter über höheres Gelände, mit vielen steilen Anstiegen – aber der Ausblick auf den See und die dahinterliegenden Berge war jede Anstrengung wert.
Nach etwa 25 km erreichten wir den Punkt, an dem der Zorkul-See in den Pamir-Fluss übergeht.
Anschließend folgten wir dem Lauf des Pamir-Flusses auf einer kleinen Piste – 50 km lang.
Der Fluss war wild und führte viel Wasser mit starker Strömung.
Die Strecke war über weite Abschnitte in furchtbarem Zustand – besonders dort, wo Felsabbrüche große Steinmengen auf die Piste geworfen hatten. Es gab keine Brücken und zahlreiche Wasserquerungen. Der Fluss zeigte sich im Abendlicht von seiner schönsten Seite. Wir wollten dort zelten, doch einen geeigneten Platz mit Windschutz zu finden, war schwierig. Der Wind blies talaufwärts, doch bei einer markanten Flussbiegung ließ die Stärke nach. Karim stellte das Fahrzeug als Windschutz auf – wir machten das Beste daraus.

Tag 108: Pamir River Camp nach Langar – 100km

Der Wind legte sich über Nacht, frischte aber am Morgen sofort wieder auf.

Wie so oft war die Strecke übersät mit großen Steinen und Felsbrocken – besonders schwierig zu befahren, da ich nach meinen Stürzen kaum noch Vertrauen hatte. Die Hüfte schmerzte deutlich.
Schlick aus dem schnell fließenden Fluss formte gelegentlich sumpfartige Deltas. An einigen Stellen war der Pamir-Fluss mit gelben Blumen gesäumt, an anderen mit rosa Blüten.

Die Strecke vom Zorkul-See endete mit einem 4 km langen Abschnitt, flankiert von Stacheldraht, gefolgt von einem GBAO-Kontrollpunkt bei Khargush, wo unsere Genehmigungen überprüft wurden. Ab dort wechselte ich auf eine größere Straße – doch der Zustand war enttäuschend. Trotz überwiegender Talfahrt schaffte ich wegen des grausamen Gegenwinds kaum 13 km/h.

Eine wunderschöne Gegend, aber ich kämpfte mit den Bedingungen. Die Straße war tief ausgefahren, mit Wellblech, lockerem Geröll und Sand. Der Wind peitschte Sand auf, der mir die Haut abrasierte – an einer Stelle musste ich anhalten, bis der Sandsturm vorbeigezogen war.
Dennoch ist dies ein historischer Abschnitt des Netzwerks der Seidenstraße. Auf der linken Fahrspur waren noch Kopfsteinpflasterreste erkennbar – ein flüchtiger Hinweis auf eine Zeit, in der die Wege besser gepflegt waren.
Die Schlucht des Pamir-Flusses – 70 km von Khargush bis zum Dorf Langar – wird Khargush-Schlucht genannt. Sie beginnt als breites Tal und verengt sich zu einem spektakulären Canyon.
Es ging nicht nur bergab. Ich musste mehrere steile Pässe erklimmen und legte dabei über 600 Höhenmeter zurück – während ich von 4071 m auf 2817 m abfuhr.
Es ist schwer, die Dimensionen dieser Landschaft auf Fotos festzuhalten. Irgendwo da unten schlängelte sich der Fluss entlang!

Etwa 15 km vor Langar, unserem Ziel, lag ein wilder Nebenfluss. Ideal wäre eine Querung am Morgen, bevor die Gletscher mehr Wasser freigeben. Doch wir erreichten ihn um 18 Uhr – da war er reißend.

Karim kannte die Gefahr und war entsprechend besorgt. Aber in seinen Augen blitzte Entschlossenheit auf. Er wusste, was zu tun war, auch wenn es knapp werden würde.
Auf den letzten 70 km vor dem Fluss gab es keine Häuser, keine geeigneten Zeltplätze und wir hatten kein richtiges Essen mehr. Georgia und ich sollten den Fluss zu Fuß durchqueren, da das Fahrzeuggewicht die Durchfahrt riskant machte.
Karim fuhr zunächst durch den ersten Teil, hielt dann mit dem Wagen an einer Stelle an, sodass er uns als Brücke über den schwierigsten Abschnitt diente. Dann mussten Georgia und ich den zweiten Teil über ein dickes Rohr und versteckte Felsen im schlammigen Wasser überwinden. Wir schafften es!
Nun war Karim an der Reihe. Der erste Versuch scheiterte – die Hinterräder drehten durch. Er setzte zurück, gab dann Vollgas – und schaffte es haarscharf ans andere Ufer. Die Erleichterung war groß – ein emotionaler Moment.

Es war ein Wettlauf gegen das Licht. Die letzten 15 km waren größtenteils bergab – aber die Strecke war in katastrophalem Zustand. Ich musste mich voll konzentrieren, um das Rad auf Kurs zu halten und Hindernissen auszuweichen – inklusive aggressiver Hunde, die mir an einer Stelle nachsetzten. Ich war völlig durchgeschüttelt – und mein Fahrrad ebenfalls.

Wir erreichten Langar – dort treffen sich der Pamir-Fluss und der Wakhan-Fluss (aus dem gleichnamigen Korridor in Afghanistan) und bilden gemeinsam den Panj. Es war das erste Dorf seit Murghab – und das Gästehaus mit warmer Dusche und gutem Essen war mehr als willkommen.

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BILDUNG

Ein Bildungsprogramm in Partnerschaft mit Exploring by the Seat of Your Pants, mit Beiträgen der Royal Geographical Society und des Duke of Edinburgh’s International Award Australia. Wir haben eine Story-Map-Ressource erstellt, um das Programm zu verankern, zu der nach und nach Präsentationen und Updates hinzugefügt werden.

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Kate Leeming
Kate Leeming

Explorer/adventurer. Kate has cycled a distance greater than twice around the world at the Equator. In the early ’90s when she rode a total of 15,000 km as her way of experiencing Europe, Kate developed her passion for travelling by bicycle. Since then, Kate has stepped it up, performing three major expeditions: the Trans-Siberian Cycle Expedition from St. Petersburg to Vladivostok, the Great Australian Cycle Expedition with Greg Yeoman and the Breaking the Cycle in Africa expedition from Senegal to Somalia. Her next venture is Breaking the Cycle South Pole, which will be the first bicycle crossing of the Antarctic continent via the South Pole. She is preparing for this challenge with expeditions (polar, sand, altitude) on six continents.

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